Sonntag, 17. Mai 2009

Aus der Zone in die Großstadt

Achtung, der folgende Beitrag ist für Zuschauer unter 90 IQ-Punkten nicht geeignet, und kann Spuren von Ironie, Witz und Erdnüssen enthalten.

Pünktlich zum Wochenende dachten wir uns kürzlich,dass wir ja mal wieder was machen müssen. Da kam Simons (ein Kollege) und Nadines (Freundin des Erstgenannten) Geburtstagsparty gerade recht.
Also dachten wir tapferen Recken (Jan, Martin und ich): "Auf zum Atom", und schon ging die Reise los. Mit ein paar Biermixgetränken bewaffnet gings mit der Regionalbahn und einem Niedersachsenticket Richtung Hannover Hbf. Unterwegs kauften wir einem armen, verlobten Wesen in Sträflingsklamotten auch noch ein paar Schnäpse ab, die wir dann auf dem beschwerlichen Fußweg zu Simon (ganze 2 Kilometer!) als stärkenden Umtrunk zu uns nahmen.

Mit der Ankunft, wurden die Geschenke an Simon und Anhang überreicht, die da waren ein Perlonbeutel, verschiedene DDR-Wellnessartikel, Kernseife (weiss), ein NVA-Dosenöffner, Elsterglanz Polierpaste und einen Wein.

In der Hoffnung alles Richtig gemacht zu haben, nahmen wir uns daraufhin das erste Bier aus Simons Kühlschrank: Der Abend konnte beginnen.

Die erste Zeit verbrachten wir daraufhin auf dem Balkon. Im lockeren Gespräch brachen wir daraufhin erstmal das Eis, ich warf etwas Kleingeld auf den Balkon, damit Simon einen Anreiz für später haben sollte, diesen Mal auf Vordermann zu bringen.

Da plötzlich der Schock: Ich höre mich noch sagen: "Was ist das denn? Da fährt man die ganze Strecke ins Gebiet des Klassenfeinds, und dann sowas!" Jan zückte gerade sein Handy, um Meldung an das zuständige Politbüro zu machen, aber in letzter Sekunde konnte ich ihn bremsen. Schließlich war unser Auftrag: Observieren und Dokumentieren! Trotzdem war es verwunderlich, das im hintersten Winkel Hannovers ein Nordhäuser Wagen stand. War es etwa die Gegenspionage? Dieses Geheimnis sollte ungelüftet bleiben...

Aber gut, dies sollte der einzige Zwischenfall bleiben. Der Rest des Abends wurde für den in diesen Sozialschichten üblichen Smalltalk und Biervernichtung genutzt. Wir mussten ja unsere Tarnung aufrecht erhalten! Ein wenig später kam auch Kevin, genannt KevKev von seinem Feuerwehr-Bootcamp zu der Party, nachdem er sich Todesmutig und ohne GPS-Empfang in die Hannoveraner Innenstadt gewagt hatte. So konnten wir perfekt unsere Tarnung ausbauen, einfach nur Party machen zu wollen:


Der weitere Verlauf ist schnell beschrieben. Jan übertrieb es etwas mit dem Fotografieren, was zu einer gefährlichen Augenbrauenlähmung führte, dem gefürchteten "Sucherauge":


Auch Simon versuchte sich vorzustellen, was er mit so einer coolen Kamera alles machen würde:


Daraufhin entwickelten wir einen Investitionsplan auf Risikokapitalbasis. Ich würde die Mittel beschaffen, um Simon die Möglichkeit zu geben, innerhalb von 2 Jahren zu einem angesehenen Aktfotografen zu werden. Im Gegenzug würde ich mit 25% und Saisonalen Boni abgegolten werden. Hier ein Foto vom Vertragsschluss:


Martin hatte in der Zwischenzeit auch ein neues Bierlager entdeckt. Auf dem Weg dorthin wurde er per Zufall von einem Passanten gefilmt, der eigentlich einen Blick auf das Bernsteinzimmer (welches, wie jeder weiß, in Simons Schlafzimmer lagert) erhaschen wollte:


Als er bei erreichen des Bierlagers den Alarm auslöste, nutzte ich die Gelegenheit, in der allgemein herrschenden Verwirrung mit Simons Freundin anzubändeln. Man soll ja nichts anbrennen lassen!


Somit hatten wir alle Ziele erreicht. Wir hatten genug kostenlosen Alkohol bekommen, wichtige Aufzeichnungen für die Staatssicherheit verfasst, und ich hatte das Mädchen bekommen :-)

Gegen 4 Uhr verließen wir darum Hannover, um dann gegen 5 Uhr im Morgengrauen unser Hauptquartier in Wolfsburg zu erreichen und die gesammelten Daten an die EDV weiterzureichen. Kurz darauf mussten wir feststellen, dass eine immer stärker werdende Benommenheit uns erfasste und uns dazu zwang, eine Schlafstätte aufzusuchen.

Letzten Endes hatte die Gegenspionage uns also doch noch erwischt!

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